MACHINE A GLOIRE- BACK TO THE FUTURE
Ist eine Maschine vorstellbar, die die Gesamtheit des szenischen Raums, seine soziale, ästhetische und politische Bedeutung, ja selbst die Singularität der Live- Erfahrung mechanisch und virtuell herstellen kann?
Eine Maschine, die etwas Ideeles wie den Ruhm mit konkreter Technik erzeugt? So lautet die Frage des französischen Schriftstellers, Wagnervertrauten und Erfinder der Horror- Fiction Auguste de Villiers de L`Isle Adam.
Und dieser gibt sich selbst die Antwort, indem er eben jene Maschine 1887 erfindet bzw. fabuliert:
Die Ruhmmaschine - La machine à gloire.
Der Theaterraum als mechanisierter, luxuriöser, grausam schöner Dosenapplaus: Lach- und Tränengasleitungen in den Rängen, Androiden in der Loge, die den bekanntesten Kritikern nachgebildet sind.
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Wir nehmen Villiers kuriose Schizo- Vision der bürgerlichen Blackbox als Applaus- und Spektakelmaschine zum Anlass eine VR- Phantasie zu entwerfen, die das performative Material unserer Performance CLAP. mit narrativen und interaktiven Momenten zu einer hörstückartigen virtuellen Reise ins „Innere“ der Maschine verdichtet und dabei Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine, Interaktion und Manipulation aufwirft. Die Reise ins Innere der Maschine entpuppt sich mehr und mehr als kritische Bestandsaufnahme der Wechselwirkungen von Affirmation, Spektakel und Fragen der kontrollgesellschaftlichen Disziplinierung sowie Wahrnhemungsmanipulation.Wäre es denkbar, dass die Maschine gar kein Zentrum besitzt, sondern nur durch die Involviertheit der Teilnehmer*innen erst erzeugt wird?
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Die Maschine als verschiebbare Blackbox mit VR- Brille zur Miete erhältlich.
Die Entwicklung der digitalen Infrastruktur für das Projekt wurde 2021 durch den Fond Darstellende Künste und das Neustart Kultur Programm #TAKE PART ermöglicht. Die Umsetzung wird gefördert durch den Fond Daku im Programm Neustart Kultur #TakeHeart, Wiederaufnahmeförderung
MASCHINE RUHM
Künstlerische Leitung/Komposition:
Christoph Wirth
VR- Design/Coding: Markus Wagner
Sprecher: Manuel Harder
Bildproduktion: DALL.E 2